Dies&Das

Stricknadeln, long time no see

Long time no see - Coldplay in Whitby
Long time no see – Coldplay in Whitby

Lange habe ich hier nicht gepostet und eigentlich gibt es auch immer noch nicht viel zu berichten. Die grundlegende Situation ist immer noch die gleiche und sie wird es vermutlich auch noch einige Monate, wenn nicht bis ins nächste Jahr hinein, noch so bleiben. Immerhin kann ich langsam wieder sagen: Hallo Stricknadeln, schön das ihr noch da seid. Auch wenn es absurd ist, in Anbetracht der bald steigenden Temperaturen. Aktuell kann man aber noch von Bilderbuch-Aprilwetter sprechen. Also wird gestrickt. Und das Wichtigste: Die Lieblingsband ist wieder da, und man langsam anfangen zu Träumen, wieder zwei Stunden unbeschwertes Leben bei einem Konzert zu genießen. Mit vielen anderen Menschen, ohne das Gefühl eine Straftat zu begehen.

Schweres Herz

Nein, ich habe keinen Liebeskummer 😉 Aber jeder der mich kennt weiß, dass ich immer da bin, helfe wo ich nur kann und schnell merke, wenn bei jemandem der Kopf schwer wird. Leider wird einem sowas aber auch irgendwann zum Verhängnis, denn man ist ja eben immer da und zur Stelle. Das ist auch echt schwer abzustellen, ich fühle mich ja schließlich beidseitig amputiert, wenn mein Handy nicht in der Nähe ist. Man wird irgendwann nicht mehr gefragt wie es einem geht, ob man vielleicht Hilfe braucht, oder ob man Zeit hat. Man ist ja eh da. Diese Woche hab ich da mal wieder draus gelernt (mal schauen wie lange 😉 )

Gestern habe ich mit unserer Perso-Chefin, die Psychologie studiert hat, über eine Situation im Dienst gesprochen, um einen „Fahrplan“ zu haben wie wir richtig weiter vorgehen sollen. Sie bestätigte mich darin, dass meine Einstellung doch der richtige Weg ist. Auch wenn viele Leute immer mehr in Richtung „Ich, und sonst nix“ tendieren, so soll ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass es noch mehr meiner Spezies gibt 😉 Das Gespräch mit ihr hat auf jeden Fall gut getan. Für das dienstliche Problem und auch für das privat schwere Herz.

There is no I in Team

Leider verlassen uns aktuell sehr viele Kollegen, besonders die Guten sorgen für gedrückte Stimmung. Ich kann es verstehen. Aber ich mag meinen Job und kann in meiner Rolle aufgehen. Leider wird einem auch hier oft die Denke anderer Menschen zum Verhängnis, denn wie Shaq schon sagte „There is no I in Team“. Für mich steht hinter jedem Fehler oder jedem guten Job ein „Wir“, denn schließlich arbeiten für ja alle für einen Brötchengeber. Macht Einer einen Fehler, müssen ihn fünf Andere ausbaden, gibt es Lob so gilt das der Abteilung. So ist das nun mal. Leider tickt aber nicht jeder so.

Back to school

In Berlin sind bald Schulferien, es gab hitzige Diskussionen den Präsenzunterricht wieder Vollzeit für alle Kinder zu führen. Gott sei dank wurde sich dagegen entschieden. So wichtig die soziale Interaktion für die Kids ist, so wenig Lösungen gibt es an Schulen für den Infektionsschutz und eine trotzdem entspannte Atmosphäre. Der Impfschutz für Kinder ist ja ebenfalls noch ein Streitthema, und auch wenn es aktuell noch keiner richtig in seiner Schwere beurteilen kann, so geht auch LongCovid nicht an Kindern vorbei. An unserer Schule gab es etliche Corona Fälle, sodass ich mich mit gemischten Gefühlen auf den Neustart der Ferienbetreuung im Hort und dann später den Regelunterricht freue.

Bis dahin wird aber erst mal mit den Stricknadeln gefochten, so lang der vom Physiotape gehaltene Arm das Ganze zulässt.

– verlinkt mit Andreas Samstagsplausch

6 Comments

  • illy

    Hallo,
    schön wieder von Dir zu hören. Auch (und auch gerade) wenn die Nachrichten eher durchwachsen sind. Ich wünsche Dir, dass Dein schweres Herz bald wieder fröhlicher sein kann.
    Und Gute Besserung für den Arm.
    Liebe Grüße da lass
    illy

  • Mira

    Oh, oh, immer da, wenn jemand dich braucht, aber keiner fragt jemals, wie es DIR geht. Das kommt mir alles sehr bekannt vor und ich hoffe sehr, dass es dir gelingt, auch mal an dich zu denken. auch mal für länger. Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass solche Erkenntnisse nie lange vorhalten.
    Deshalb wünsche ich dir viel Kraft dafür, dein Leben so zu leben, wie du es tust und das Gefühl hast, tun zu müssen. Ich wünsche dir Menschen an deiner Seite, die dich zu schätzen wissen.
    Alles Liebe für dich
    die Mira

  • Carina

    … Alles eher gedämpft bei Dir … – wie gut, dass es jetzt draußen warm und hell ist. Vielleicht hilft es ja.
    Bei all der Sorge, dass ein Kind sich infiziert oder (noch schlimmer) unter Langzeitfolgen leiden muss, wünsche ich meinem Teenager nichts mehr, als endlich wieder sowas die „Normalität“. Rausgehen, chillen, Schule, Hausaufgaben. Es kann meines Erachtens nicht sein, dass Biergärten, Fußballstadien, Theater und Geschäfte öffnen, aber keine Schulen. 15 Monate sind es jetzt, in denen es in Berlin nicht gelingt, sich – trotz aller Versprechen – um Kinder und Jugendliche zu kümmern. Die Quittung dafür bekommen wir alle.
    Auf dass Du bald ein Konzert besuchen kannst! Ich wünsche es Dir sehr.
    Liebe Grüße, Carina.

    • stricknerd

      So gedämpft eigentlich nicht, aber manchmal muss man halt lernen.
      Ich wünsche dem Stinker auch, dass er möglichst bald wieder „Normalität“ hat, wenn auch eingeschränkt mit Maske im Unterricht/Hort und ähnliches. Das unwohle Gefühl wird bleiben, dafür sind wir ja Eltern. Und ich seh es genau so wie du. Wir retten Wirtschaftszweige, aber die Kleinsten muss man nicht priorosieren, die können einem ja schließlich noch kein Kreuzchen geben, wenn es im Sommer um die Wurst geht. Ich befürchte nur, dass viele Familien im Wahlbüro leider auch die Prio auf Biergarten anstatt auf Bildung setzen. Lass uns das Beste hoffen.
      Liebe Grüße zurück, Magda

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